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KaosKrew::Bericht: Metalcamp 2007













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Bericht Metalcamp 2007

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Freitag, 20.07.2007



Campground
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Der heutige Tag beginnt wie jeder andere auf dem Metalcamp. Während ich von der Hitze bereits aus meinem Zelt getrieben wurde, schlafen meine Kollegen noch. Keiner von uns ahnt, was heute großes, ja geradezu immenses auf uns zukommen wird. Doch davon später. Ich beginne derweil den Tag mit einem kleinen Spaziergang über das Campinggelände, der mich lehrt, daß man an allen möglichen und unmöglichen Orten zelten kann, daß Metaller sehr geschickt im Werken mit Holz und Bierdosen sind, daß man Metalsongs auch auf der Ukulele spielen kann und daß dies hier wirklich das schönste Festivalcampinggelände ist.


Nachdem alle aufgestanden sind und wir gefrühstückt haben, gehen wir wieder ans Ufer der Soca, um der Hitze des Campingplatzes zu entfliehen. Heute kommen wir jedoch nicht so viel zum Schwimmen, da sich ein anderes, noch unterhaltsameres Programm bietet. Aus unserer „Strandmuschel“ heraus beobachten wir die Menschen beim Durchwaten der Stromschnellen. Das ist besser als Kino. Wir sehen einen Film mit dem Titel „Ahnungslose Metaller, die die Kraft von Wasser hoffnungslos unterschätzen, versuchen einen Fluß zu überqueren“. Es ist wirklich unglaublich, wie wenige Menschen verstehen, daß die Strömung 10 Meter weiter flußaufwärts viel schwächer ist und welch harte Kämpfe in der Strömung gefochten werden. Dabei erleiden die mutigen Recken hohe Verluste. Schuhe werden von der Strömung mitgerissen (Der Einsatz für die Schuhretter!), Decken und Handtücher saugen sich mit Wasser voll und werden immer schwerer. Taschen tun es ihnen gleich und ziehen ihre Besitzer, die sich angstvoll an ihr Hab und Gut klammern, erbarmungslos mit sich. Liebende werden auseinander gerissen, Freunde getrennt. Das Leben als Metalfan kann manchmal ganz schön hart sein. Wir dagegen haben Spaß, nutzen die Strömung aus, um uns durch den Fluß treiben zu lassen, sonnen uns am Strand und finden einen Stein, der dem männlichen Geschlechtsorgan verblüffend ähnelt. Der Phalluskult ist geboren!

Soca

Wir schaffen es nicht, die Band Sardonic, mit deren angemieteten Bus wir angereist sind, anzusehen, zu schön ist es an der Soca. Dabei wurde uns in der Infomail angedroht, daß jeder, der sich die Band nicht ansieht, nicht wieder mit nach Hause genommen wird. Aber was macht das schon, erstens lassen wir uns nicht erpressen und zweitens bleiben wir dann eben hier.



Eluveitie
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Rechtzeitig zu Eluveitie raffen wir uns aber doch auf und stellen uns in die nachmittägliche Hitze. Die Folkmetaller habe ich bereits vor weniger als einer Woche auf dem Dong Open Air gesehen und bin gespannt, ob die Band auf einer mehr als dreimal so großen Bühne auch so gut rüberkommt. Auf jeden Fall sind trotz der frühen Auftrittszeit in der Nachmittagsglut schon sehr viele Zuschauer vor der Bühne, was wieder meine Theorie bestätigt, dass Folk Metal in Slowenien sehr angesagt ist. Your Gaulish War ist einer der ersten Songs, die die Zuschauer zu hören bekommen. Doch schon beim nächsten Lied, dem Song Of Life, gibt es technische Probleme und das Stück muß abgebrochen werden, da irgendetwas an den Drums nicht mehr funktioniert. Für den zweiten Anlauf will Sänger Chrigel vor der Bühne einen Moshpit sehen, der bei der Hitze jedoch nur halbherzig umgesetzt wird. Bei Lament hat das Publikum dann auch wieder Zeit, sich etwas auszuruhen, um dann bei Of Fire, Wind & Wisdom wieder ordentlich Gas zu geben. Auch hier gibt es wieder Probleme mit den Drums, so dass der Song gleich zu Beginn abgebrochen werden muß. Die Zeit, die zur Behebung des Problems benötigt wird, versucht Sänger Chrigel mit diversen Singspielchen zu überbrücken. Offenbar kommen die beim Publikum jedoch nicht so gut an, denn als es auch im zweiten Versuch nicht gleich klappt, stimmen die Zuschauer Yellow Submarine an. Doch aller guten Dinge sind drei und so wird es endlich was mit Feuer, Wind und Weisheit. The Dance Of Victory wird wieder fleißig mitgetanzt und der letzte Song Uis Elvetie wird vor allem von den Schweizer Landsleuten im Publikum frenetisch bejubelt. Diese Eidgenossen stellen sich auch als sehr ausdauernd heraus, indem sie trotz der hohen Temperaturen den ganzen Gig hindurch die Schweizer Landesflagge schwenken. Allerdings tragen die Wasserschläuche, mit denen das Publikum ab heute abgespritzt wird, erheblich zur Abkühlung bei, so dass es nicht ganz so anstrengend ist, vor der Bühne zu stehen, wie noch am Vortag.


Jetzt geht es erst einmal rüber zur Talent Forum Stage. Dort spielen die Hannoveraner Cripper, die durch positive Werbung auf sich aufmerksam gemacht haben. Sie campen ganz in der Nähe von uns und haben es sich zur Aufgabe gemacht, den gesamten Campingplatz aus überdimensionalen Boxen zu beschallen. Dabei ist die Musikauswahl so gut, daß von den umliegenden Zelten regelmäßig Protestschreie ertönen, sobald die Musik verstummt. Mit einem Plakat macht die Band auf die ihre Auftrittszeit aufmerksam und wer die ganze Woche über so guten Musikgeschmack beweist, dem gehört auch bei der Live Performance Gehör geschenkt. Das dachten sich offenbar noch mehr Leute, denn vor der Bühne stehen doch einige Leute. Die Band spielt guten Thrash/Death Metal, der, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß mit Sängerin Britta eine Frau ins Mikro kreischgrunzt, doch etwas an Arch Enemy erinnert. Die Songs, wie zum Beispiel Trapped, Fire Walk With Me, das sehr gute Slowly Beaten Hate Machine oder Sun; Colour: Black finden sich allesamt auf dem ersten Album Freak Inside. Lediglich der letzte Song, Black Terra, stammt von der Demo Killer Escort Service. Bei diesem Stück erhält Britta an den Vocals Unterstützung vom Sardonic-Sänger Jojo, nachdem sie schon bei Sardonic auf der Bühne zu Gast war. Die Band kommt auch beim anwesenden Publikum sehr gut an und kann so nach dem Auftritt eine CD nach der anderen unters zahlende Volk bringen, parallel dazu fleißig Autogramme schreiben und sich mit den Fans unterhalten. Echtes Metal Multitasking. Wer auf Bands wie Arch Enemy steht, sollte sich auf jeden Fall mal das Material der Deutschen anhören!

Cripper
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Threshold
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Die nächste Band für mich sind die Progmetaller Threshold. Die stiften erstmal reichlich Verwirrung, als statt des Sängers ein anderer auf die Bühne kommt, der sich als Roadie Damian Wilson vorstellt. Spätestens bei der Nennung des Namens dürfte dann jedem langjährigen Fan klar geworden sein, daß Threshold nicht mit dem aktuellen, sondern mit dem alten Sänger auftreten. Warum, wieso, weshalb bleibt unklar und wird auch von der Band nicht aufgeklärt. Später erfahren wir, daß sie wohl auch nicht so recht wußten, was los ist und daß Sänger Andrew McDermott wohl von heute auf morgen die Band verlassen hat und Damian genauso kurzfristig eingesprungen ist. Dies sieht man auch daran, daß er bei den neueren Sachen auf Textblätter angewiesen ist, da er die Songs noch nicht auswendig kann. Dabei steht er aber zu keiner Sekunde still auf der Bühne rum, sondern post und rennt über die Bühne als wäre nichts, nur daß er eben ab und zu auf seine Blätter schaut. Den Auftakt macht Mission Profile vom letzten Album Subsurface, dann gibt es mit Hollow ein Stück von der aktuellen Platte Dead Reckoning. Den Text von Sanity’s End kennt Damian Wilson dann aber, so daß er sich voll und ganz auf’s Stageacting konzentrieren kann. Zudem ist der Junge sehr gesprächig und sagt jeden einzelnen Song an. So auch Slipstream von der aktuellen Platte. Mit Pressure vom vorherigen Album Subsurface geht es weiter, bevor es mit Fragmentation wieder einen etwas älteren Song gibt. This Is Your Life schließt den Auftritt dann mit einem Song von der aktuellen Scheibe ab. Insgesamt ein wirklich guter Gig, vor allem wenn man das Handicap des plötzlichen Sängerwechsels bedenkt. Nur leider vor viel zu wenig Publikum, Threshold können einfach nicht die Mengen vor die Bühne ziehen, die sie verdient hätten.


Die Umbaupause zur nächsten Band zieht sich ewig in die Länge. Zudem hängt man zunächst einmal das Backdrop auf dem Kopf stehend auf und zieht es in Allerseelenruhe immer höher. Erst als die Protestrufe der wartenden Fans immer lauter werden bemerkt man den Fauxpas und hängt das Backdrop richtig auf. Nach langer Wartezeit betreten die Finnen Ensiferum zu den Klängen des Victory Song die Bühne. Auch sie habe ich vor weniger als einer Woche bereits gesehen und bin hier auf eine eventuell abgeänderte Setlist gespannt. Doch auch in Slowenien gibt es zunächst einmal Ausspracheübungen, bevor man dem Publikum zutraut, Ahti auch wirklich mitsingen zu können. Mit Tale Of Revenge, One More Magic Potion und Hero In A Dream gibt es einen Querschnitt durch nahezu die gesamte Diskographie und alte wie neue Fans werden beglückt und grölen die Hymnen begeistert mit. Zu letzterem Song gibt es dann auch einen Moshpit (ein Wunder, das Publikum bewegt sich!), dafür ist der Sound aber ziemlich mies und sehr baßlastig. Auch der Gesang ist phasenweise kaum zu hören. Das ist den Zuschauern aber mal reichlich egal und so wird mit der Band gefeiert, was die Methörner hergeben. LAI LAI HEI ist da ja auch eine prima Begleitmusik. Doch dann schallt auch schon der majestätische Victory Song durch das Tal der Soca, und wir wissen, wenn der Sieg erst errungen ist, ist die Heimkehr der Krieger nicht mehr weit. Und so markiert Iron den letzten Song auf dem Feldzug der Finnen, bevor diese das Metalcamp verlassen. Dabei kommt einem die Spielzeit viel zu kurz geraten vor und trotz schlechtem Sound hätten wir gerne mehr gehört.

Ensiferum
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Exarch
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Anschließend schauen wir uns wieder eine Band auf der Talent Forum Stage an. Die Finnen, die wir auf dem Hinweg im Bus kennengelernt hatten, spielen mit ihrer Band Exarch dort. Ehrensache, dass wir uns die Jungs anschauen. Daß die Band so spät auf Bühne darf, ist nicht unbedingt ein Vorteil, da sie so in direkter Konkurrenz zum Co-Headliner Cradle Of Filth spielen muß. Und wer da als Sieger hervorgeht ist ja wohl klar. Dementsprechend wenige Leute haben sich vor der Bühne eingefunden. Darunter jedoch einige treue Fans, die die erste Reihe besetzt halten und Stimmung für mindestens die doppelte Menge machen. Doch mit Songs wie Immortal Justice, Over Me oder Dead Inside schaffen sie es, im Laufe des Auftritts noch ein paar Leute von den Freßbuden weg vor die Bühne zu zerren. Die Finnen bieten guten Thrash, nur der Sänger kreischt mir etwas zu sehr, dafür zeigt er aber ein gutes Stageacting. Die Instrumentalfraktion ist ziemlich gut, vor allem wenn man bedenkt, daß die Jungs alle noch nicht besonders alt sind. Insgesamt ein relativ guter Auftritt, wenn auch nicht perfekt, da die Band teilweise doch etwas verkrampft wirkt. Aber das wird sicher noch!


Dadurch, daß wir uns die Finnen Exarch angesehen haben, verpassen wir einen Großteil des Auftritts von Cradle Of Filth. Das macht uns aber nichts aus, da wir ja noch die letzte halbe Stunde sehen können. Denken wir jedenfalls. Als wir von der Talent Forum Stage zur Mainstage hetzen, sagt Giftzwerg Dani Filth gerade einen Song an. Doch es folgt – nichts. Stille. Die Bühne steht leer und verlassen. Wir suchen unsere Freunde, die den Auftritt von Anfang an gesehen haben und fragen, was denn passiert sei. Doch auch sie sind ratlos. Einer unserer Kumpel geht in den Pressebereich nachfragen. Als er zurückkommt, kann er vor Lachen kaum stehen. Der gar lustige Daniel Dreck hat morgens schon sein Hotelzimmer verwüstet und Monsieur haben wohl allgemein schlechte Laune. Um diese zu kompensieren wird fleißig von der Bühne auf die Securities gespuckt (böse Zungen behaupten, es hätte bis ins Publikum nicht gereicht). Doch Spucken allein ist wohl nicht grim evil genug und so fliegen die auf der Bühne aufgestellten Ventilatoren einer nach dem anderen Richtung Security. Als Frontzwerg Dani beginnt, auch Scheinwerfer in den Fotograben zu feuern, zieht die Band die Konsequenz aus dem unhaltbaren Gebahren ihres Sängers und verläßt aus Protest die Bühne, woraufhin der böse Dani plötzlich ganz alleine da steht, obwohl er ja gerade noch einen Song angesagt hat. Und so verläßt auch er, wohl noch giftiger als sonst, die Bühne. Daher sehen wir nicht eine einzige Minute von Cradle Of Filth, doch der drollige Dani schafft es trotzdem, daraus den wohl amüsantesten Auftritt des ganzen Festivals zu zaubern. Lustigerweise ruft der verfrühte Abgang der Band keinerlei Reaktion im Publikum hervor. Keine Pfiffe, kein Protest, nichts. Muß ja ein mächtig starker Auftritt gewesen sein.



Durch den Abbruch des Cradle-Auftritts dürfen die Metal-Urgesteine Motörhead eine Viertelstunde früher als vorgesehen auf die Bühne. Durch den einfachen Satz „We are Motörhead and we play Rock’n’Roll!“ kann Lemmy die Massen von Beginn an begeistern. Motörhead ziehen wohl das zahlreichste Publikum des gesamten Festivals. Wohin man auch schaut, überall stehen Menschen und die Fahnenschwenker sind wieder mächtig zugange. Mit Sucker starten die Engländer ihren Auftritt und hauen dann einen Hit nach dem anderen raus: Killers, Metropolis, Over The Top, One Night Stand, In The Name Of Tragedy – es will kein Ende nehmen. Und das wird uns von Herrn Kilmister auch höchstpersönlich mit der kultigen Ansage: „We have a couple of more songs. Don’t be afraid, we are not Cradle Of Filth – we will stay!“ bestätigt. Für einen Nichtfan wird der Auftritt jedoch langsam langatmig, denn irgendwo hören sich alle Motörhead-Songs ja doch gleich an. Dafür gibt’s dann in Sacrifice ein kleines Drumsolo eingebaut (hatte ich nicht gesagt, daß ich langsam genug Drumsolos gehört habe?), und mit Killed By Death und Iron Fist geht der Auftritt doch noch stark zu Ende. Doch Motörhead sind nicht Cradle Of Filth, und so setzen die Mannen noch einen drauf und spielen als Zugabe den Whorehouse Blues mit Akustik-Gitarren, Ace Of Spades und als endgültig letzen Song Overkill. Wohl ein typischer Motörheadauftritt, der den meisten gefallen hat, ich fand es auf Dauer ziemlich langweilig.

Motörhead

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Bericht: Tyr
Photos: Tyr