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KaosKrew::Konzertbericht:: Treshold, Communic, Machine Men, Serenity













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12.09.2007 Saarbrücken, Roxy:


THRESHOLD
COMMUNIC
MACHINE MEN
SERENITY



Eines sonnigen Mittwochabends im September 2007, der so tut, als hätte es in diesem Jahr einen Sommer gegeben, finden wir uns vor dem Roxy ein, um überwiegend progressiver Musik zu frönen. Mit einigen Gleichgesinnten begeben wir uns in das leopardesk ausgestaltete Roxy und genehmigen uns erstmal ein Getränk, das in allerliebsten, niedlichen Plastikbechern ausgeschenkt wird.




Als erste Band betreten dann Serenity aus Tirol („Sind das Bayern?“) die Bühne. Für die fünf ist diese irgendwie zu klein und so muß der Keyboarder auf die stille Treppe, bzw. ins dunkle Eck und muß seine Parts hinter den Boxen versteckt spielen. Vielleicht ist das auch besser so, denn bei dem Bewegungsradius, den Sänger Georg Neuhauser einnimmt, sind Gitarrist und Bassist doch öfter in Gefahr, von einem Mikroständer erschlagen zu werden. Die Band legt den Schwerpunkt ihres Auftritts auf das vor wenigen Monaten erschienene Album Words Untold & Dreams Unlived. Zu Songs wie Reduced To Nothingness geben die Jungs ordentlich Gas, können das Publikum aber trotzdem nicht näher als 4 m an die Bühne locken. Dabei zeigt die Band richtig Einsatz, besonders der Sänger versucht alles, um das Publikum zu motivieren, aber mehr als Höflichkeitsapplaus ist einfach nicht drin. Engraved Within ist ebenfalls von der aktuellen Platte, aber mit ihrem entfernt an Sonata Arctica erinnernden Prog können sie in Saarbrücken nichts reißen. Das einzige Stück, bei dem Stimmung aufkommt, ist das Cover „einer Band, die leider schon lange nicht mehr tourt“: Edge Of Thorns von Savatage, dessen Refrain beim Publikum deutliche Timingschwierigkeiten offenbart, was den Sänger dazu bewegt, jedesmal vor dem Refrain den Zuschauern ein unmißverständliches Zeichen zum Einsatz zu geben. Peinlich, peinlich. Aber selbst mit diesem Song sind die Leute nicht vor die Bühne zu bewegen, dabei ist die Band nicht mal schlecht gewesen. Nur etwas unspektakulär.



Die Finnen Machine Men sind die zweite Vorband und schaffen es auch nicht, das Publikum näher vor die Bühne zu locken als ihre Vorgänger. Dabei sind auch sie ziemlich gut. Und produktiv noch dazu. Denn nach No Talk Without The Giant vom aktuellen Album Circus Of Fools, das in diesem Jahr auf den Markt kam, präsentiert man schon gleich einen neuen Song, der auf dem nächsten Album stehen wird. Das nächste Stück, The Shadow Gallery, ist jedoch wieder vom aktuellen Album. Diesem Song hört man dann auch ganz deutlich die finnische Herkunft an, während dies bei den anderen Songs des Fünfers nicht so ausgeprägt ist. Das nachfolgende Tyrannize stammt ebenfalls vom aktuellen Album. Sänger Antony versucht fleißig, etwas Stimmung zu machen und fordert das Publikum mehrmals auf, doch etwas näher zu treten, aber irgendwie traut sich keiner. Und obwohl jetzt mit Scars & Wounds vom gleichnamigen Album und Against The Freaks ältere Stücke gespielt werden, will beim Publikum der Funke nicht überspringen. Schade, denn mir haben Machine Men eigentlich ziemlich gut gefallen. Melodisch, aber nicht kitschig erinnern sie an alte Powermetalbands, sind aber doch einen Tick härter. Dennoch können auch sie nicht mehr als Höflichkeitsapplaus ernten.



Bei der nächsten Band ändert sich das Verhalten des Publikums jedoch schlagartig. Als Communic die Bühne betreten, drängt alles nach vorne und bangt und singt und brüllt. Die Norweger sind für viele die heimlichen Headliner und so ist von der ersten Minute an für eine gute Stimmung gesorgt. Die drei starten ihren Auftritt mit Communication Sublime vom Debüt Conspiracy In Mind. Mit einem Song vom aktuellen Album Waves Of Visual Decay, nämlich Frozen Asleep In The Park geht es weiter. Schon jetzt merkt man deutlich, daß diese Band auf kleineren Bühnen besser aufgehoben ist. Der Auftritt ist im Vergleich zum Gig auf dem Summer Breeze um Welten besser. Sänger Oddleif Stensland ist wesentlich kommunikativer und redet für seine Verhältnisse viel mit dem Publikum. Und insbesondere Drummer Tor Atle Andersen ist sehr bemüht, für Stimmung zu sorgen und springt immer wieder hinter seinem Drumkit auf, um die Zuschauer zum Mitmachen zu animieren. Dabei ist das eigentlich gar nicht nötig, denn zu Songs wie They Feed On Our Fear oder dem Titelsong der aktuellen Platte Waves Of Visual Decay geht das Publikum mehr ab, als man es bei dem nicht gerade schnellen Songs der Norweger erwarten kann. Bei Ocean Bed ist gar so viel Bewegung vor und auf der Bühne, daß Oddleif mitten im Spiel ein Plektrum abhanden kommt, das seinen Weg vor die Füße des etwas steif wirkenden Bassisten Erik Mortensen nimmt. Als der Sänger mit Fooled By The Serpent das letzte Stück für diesen Abend ankündigt, sieht man viele freudige Gesichter, aber auch einige enttäuschte, da sich nicht wenige Fans eine etwas andere Setlist gewünscht hätten. Ich z.B. habe Conspiracy In Mind vermißt. Dennoch war es ein guter Auftritt der Band, die hier einen ganz passablen Sound verpaßt bekam und es war auch deutlich mehr Stimmung als auf dem Summer Breeze vor wenigen Wochen. Communic sind einfach eine Band für kleine Bühnen.



Die Headliner Threshold können von Anfang an so viel Stimmung machen wie die vor ihnen spielenden Communic. Eigentlich sogar noch mehr. Mit Slipstream, dem Opener des aktuellen Albums Dead Reckoning, startet die Band gleich mit einem starken Song in ihren Auftritt. Mittlerweile dürfte sich ja herumgesprochen haben, daß Sänger Andrew McDermott die Band auf der laufenden Tour verlassen hat und der alte Sänger Damian Wilson spontan eingesprungen ist. Der kann inzwischen auch die neuen Texte auswendig, so daß er sich wieder voll und ganz auf’s Stageacting konzentrieren kann. Und das tut er auch ausgiebig und gibt zu Songs wie Pressure oder meinem persönlichen Favorit Mission Profile alles. Bei letzterem setzt er zwar zweimal fast falsch ein, das tut der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Offenbar ist das Publikum Damian jedoch trotz fehlendem Fotograben zu weit weg und so stürzt er sich zu den Klängen von Hollow in die Zuschauermenge und singt dort weiter, bevor er zu Exposed auf die Bühne zurückkehrt. Pilot In The Sky Of Dreams beginnt sehr balladesk und gibt Gelegenheit sich etwas zu erholen, wird dann aber doch noch ziemlich heftig, so daß das Publikum ordentlich was zu bangen hat. Der Rest der Band, der anfangs noch etwas gehemmt wirkte, geht auch endlich aus sich raus und man hüpft, sofern dies bei dem beengten Raum möglich ist, über die Bühne. Light And Space bringt den einen oder anderem im Publikum zum Ausflippen und bei Fragmentation vom 2002er Album Critical Mass gibt man noch einmal alles, da dieser Song von Damian als letztes Stück angekündigt wird. Auf der Bühne wird es aufgrund des zunehmenden Bewegungsdrangs der Musiker immer enger, obwohl auch Threshold ihren Keyborder in die stille Ecke geschickt haben und so verläßt Pete Morten kurzerhand die Bühne und spielt eben im Publikum weiter. Ohne Zugabe darf die Band aber nicht nach Hause und so gibt es zunächst ein kleines Mitsingspiel und eine lange Ansprache von Damian (die er sich hätte sparen können, oder hat ihn irgendwer verstanden?), bis alle Musiker ihre Instrumente wieder eingestöpselt haben und bevor Sanity’s End vom Debüt Wounded Land den Abschluß des Auftritt markiert. Dabei hätte die Band ruhig noch länger spielen können, das hätte sicher viele gefreut.




Alles in allem war es ein Konzertabend, der sich gelohnt hat. Es war keine einzige wirklich schlechte Band dabei, dafür aber zwei göttliche. Der Sound war vielleicht nicht optimal, aber doch ziemlich gut. Nur das Publikum war einmal mehr viel zu rar gesät. Es war mir ja von Anfang an klar, daß dieses Package die Garage niemals füllt, aber daß selbst das Roxy maximal zu einem Drittel gefüllt ist, das hätte ich nicht gedacht. Wirklich sehr schade, denn wer nicht da war, hat definitiv etwas verpaßt.



Autor: Tyr
Fotos: Tyr