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KaosKrew::Konzertbericht:: New Years Rock 2007













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20. Januar 2007 Illingen (D), Illipse:


New Years Rock: Rage, Vanden Plas, Zoo Army, Hellowed



Das New Years Rock in Illingen findet dieses Jahr bereits zum 5. Mal statt und kann damit ein kleines Jubiläum feiern. Und bis auf den unglaublich matschigen, unbeleuchteten (damit man den Matsch nicht so sieht?) Parkplatz ist alles top. Z.B. freundliche Mitarbeiter, die auf einmal wollen, daß ich sie nach Hause fahre, weil alle anderen betrunken sind. Dafür darf man dann aber keine Messer und kein Haarspray (wer nimmt Haarspray mit auf ein Konzert???) mit reinnehmen. Fotoapparate werden dagegen bewundert.



Den Anheizer dürfen an diesem Abend die Lokalmatadoren von Hellowed machen. Sie haben auch gleich eine große Anhängerschar mitgebracht, die die vorderen Reihen besetzt und vom ersten Stück an Stimmung macht. Viele Zuschauer sind vom Dauergrinsen des Bassisten Christian Bach etwas irritiert, doch meiner Meinung nach gibt es nur zwei natürliche Erklärungen für dieses Phänomen: Entweder schickt die Joker-Karte, die er sich an den Bass gesteckt hat, positive kosmische Strahlen direkt in seine Gesichtsmuskeln, oder der Junge freut sich einfach. Soll’s ja auch geben. Auch Sänger Oliver Pitsch gibt alles und läßt sich auch von einem technischen Problem mit den Drums nicht aus der Ruhe bringen. Neben All My Dreams von der bisher einzigen Platte The Night Of The Reaper spielt die Band noch zwei weitere eigene Songs und packt noch zwei Fremdkompositionen mit ins Programm. Das Maiden-Cover Hallowed Be Thy Name und Manowars Hail And Kill machen richtig Stimmung im Publikum. Danach müssen Hellowed die Bühne jedoch schon verlassen. Von den treuen Fans werden eifrig Zugaben gefordert, doch als erste Band des Abends ist da leider nichts drin.


Während wir noch im Foyer stehen und einen trinken, ertönt in der Halle plötzlich ein Gekreische als sei man auf einem Boygroup-Konzert. Der Grund dafür: Zoo Army haben die Bühne betreten. Ich kannte die Band vorher überhaupt nicht, doch mittlerweile weiß ich, warum die vielen pupertierenden Mädchen so aufgeregt sind. Denn der Frontmann der Zooarmee ist der (ehemalige?) Mädchenschwarm und Schmusesänger Gil Ofarim, Sohn seines berühmten Vaters. Da es nach dem Stimmbruch wohl nichts mehr mit Schmachten war, ist der Junge jetzt harter Rocker geworden. Passend dazu trägt die Band Gitarren und Baß knapp oberhalb der Knie. Das Gute an der Band: Man sieht auch in den mittleren Reihen noch wunderbar, denn vorne stehen nur Mädchen, die sogar noch kleiner sind als ich. Musikalisch wirkt die Band dagegen eher deplaziert. Gut, es ist etwas härterer Rock, aber der reißt niemanden von den Sitzen. Nach ein paar Liedern wird die Band auch ziemlich langweilig, denn offenbar basieren alle Songs auf genau einem Riff und einem Takt. Der gute Gil macht auch fleißig seine Ansagen, nuschelt aber so ins Mikro, daß man kaum was versteht…daher weiß ich auch nur, daß Broken gespielt wird…alles andere versinkt im Nebel des Unverständlichen. Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Sorry, Gil, es mag ja sein, daß du gerne ein Rocker wärst, aber auch das T-Shirt mit dem fiesen Spruch, die tiefhängenden Gitarren und coole englische Ansagen (wozu bitte?) lassen das Image des Mädchenschwarms nicht von dir abfallen. Einmal süß, immer süß.


Nun wird unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt. Denn die Umbaupause dauert und dauert. Irgendwann erklingen die ersten Töne und alles strömt zurück in die Halle, wo wir dann – weiter warten. Und die Umbaupause dauert und dauert… Nach einer halben Ewigkeit betreten Vanden Plas endlich die Bühne. Die Pfälzer beginnen ihren Set mit Christ 0, dem Titelsong des aktuellen, gleichnamigen Albums. Leider sind nicht mehr ganz so viele Leute im Saal. Da war wohl doch ein großer Anteil Zoo Army-Fans anwesend. Aber die, die da sind, dürften restlos begeistert sein. Die Band spielt sich souverän durch ihren Set und Sänger Andy Kuntz begeistert mal wieder mit seiner Stimme. Außerdem spielen die Jungs noch Postcard To God, ebenfalls vom aktuellen Album Christ 0. Mit ihrem Auftritt haben Vanden Plas einmal mehr bewiesen, daß sie zu den besten Prog Metal-Bands Deutschlands gehören. Es wäre (sicher nicht nur) mir lieber gewesen, wenn die Pfälzer noch etwas länger gespielt hätten und dafür Zoo Army nicht gespielt hätten. Naja, man kann nicht alles haben im Leben.


Nun kommen wir in den Genuß eines „historischen“ Konzerts. Rage haben sich erst vor kurzem von ihrem langjährigen Drummer Mike Terrana getrennt und spielen heute in Illingen das erste Konzert mit ihrem neuen Drummer André Hilgers. So werden wir ganz unverhofft Zeugen einer Weltpremiere. Zunächst einmal fallen die optischen Veränderungen in der Band auf: Peavy gibt es jetzt mit tollem Zopf im Gesicht und Victor scheint ein Faible für unglaublich unvorteilhafte Bartfrisuren zu haben. Nur der Drummer sieht jetzt besser aus als vorher. Doch hier geht es nur sekundär um die optischen, als vielmehr um die musikalischen Qualitäten der drei Herren. Dabei sind wohl viele auf die Setlist gespannt, denn allzu viele Songs konnte sich André Hilgers in der kurzen Zeit sicher nicht draufschaffen. Mit Great Old Ones startet die Band mit einem eher neueren Song in ihren Auftritt. Auch Paint The Devil On The Wall von der Welcome To The Other Side gehört noch nicht zu den alten Klassikern, wie man sie sich erhofft. Aber der Abend ist ja noch jung. Mit Soul Survivor gibt es erstmal ein Stück der aktuellen Platte Speak Of The Dead. Auch Down und Human Metal sind immer noch keine alten Klassiker. Dafür gibt es dann mit Waiting For The Moon vom 1990er Album Reflections Of A Shadow ein Stück, das noch äußerst selten, wenn nicht sogar noch nie live gespielt wurde. Mit Who Dares folgt ein weiteres Stück, das immerhin schon fast 14 Jahre auf dem Buckel hat. Nach Don’t Fear The Winter aus dem Jahr 1988 gibt es dann mit Unity wieder ein jüngeres Stück. Normalerweise ist man von Rage ja gewohnt, daß es zwischendrin diverse Soli gibt. Gerade Mike Terrana spielte immer minutenlang seine Drumsoli. Da dieser jedoch nicht mehr in der Band ist, stellt sich die Frage, ob es überhaupt ein Solo geben wird. Gibt es aber. Zumindest ein kleines, denn Unity wird mittels Soli von André und Victor um einige Minuten verlängert. Anschließend gibt es einen Dreierpack vom neuen Album auf die Ohren: No Fear, die Suite Lingua Mortis sowie den Titeltrack Speak Of The Dead. Mit War Of Worlds geht der Auftritt der Band dann leider schon zu Ende. Aber selbstverständlich werden Zugaben gefordert. Als die Band wieder die Bühne betritt, gibt es mit Higher Than The Sky einen alten Rage-Klassiker, der während der Show sicher schon von vielen Zuschauern vermißt wurde. Jetzt wird der neue Drummer André Hilgers dem Publikum auch ganz offiziell vorgestellt und kommt dazu an den Bühnenrand. In der Zwischenzeit übernimmt dann eben Victor Smolski die Drums und legt danach mit André einen fliegenden Wechsel hin, ohne auch nur einen einzigen Ton auszusetzen. Respekt! Zum endgültigen Abschluß des Konzertabends gibt es dann noch einen Rage-Klassiker jüngeren Datums: Straight To Hell, bekannt geworden durch Bully Herbigs Film „Der Schuh des Manitu“. Insgesamt nicht ganz der Rage-Auftritt, den man sich erwartet hat, denn Alben wie XIII, Ghosts und Black In Mind, die alle unzählige Hits enthalten, wurden komplett außen vor gelassen. Ob das nur daran lag, daß der neue Drummer sich die Lieder noch nicht draufgepackt hat? Und wenn dem so ist, warum nicht? Das Fehlen dieser Alben auf der Setlist ist zwar sehr schade, trotzdem war es kein schlechtes Konzert; eher das Gegenteil. Und Spaß hatten wohl alle, auf und vor der Bühne.



Insgesamt ein schöner Konzertabend, der sich allerdings durch die teilweise ziemlich langen Umbaupausen ziemlich in die Länge zog. Der Auftritt von Rage endete erst gegen 1:30 und die meisten Leute waren schon ab 19:00 anwesend. Dafür konnte man sich die Zeit zwischen den Bands (und während Zoo Army) in dem kleinen Metalmarkt vertreiben oder eine original Merchandise-Cola für schlappe 20.000 € erstehen. Zoo Army paßten nicht so wirklich ins Billing, während deren Auftritt flüchteten doch viele an die Bar oder den Freßstand und im Saal selbst waren fast nur noch kleine Mädchen. Aber wie war das noch gleich? Was uns nicht umbringt, das macht uns hart.





Autor: Tyr, Fotos: Tyr