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KaosKrew::Konzertbericht::Masters of Death













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19.11.2006 Stuttgart – LKA Longhorn:


Amon Amarth, Wintersun, Tyr



Der Ein oder Andere wird sich jetzt sicher fragen: Zweimal das gleiche Konzert? Was zur Hölle soll das denn bloß? Ganz einfach: Ich heiß’ Tyr, die Band heißt Týr - und wer so heißt, der darf das.

Die Fahrt nach Stuttgart ist zwar etwas länger als die Fahrt nach Frankfurt, dafür haben wir aber auch den größeren Spaß (unglaublich, wie viele Raucherpausen man auf der Strecke machen kann). Dann war es auch das große Konzert des unerwartet Sehens und doch nicht Erkennens…ich habe zwei Leute getroffen, die ich kenne und nicht erkannt habe (sie mich aber auch nicht, von daher beruht das wohl auf Gegenseitigkeit). Weil wir schon zeitig losgefahren sind, kommen wir zum Soundcheck von Týr an und außer ihnen und Wintersun ist irgendwie noch keiner da. Also stärken wir uns erstmal im nahegelegenen Fast Food-Tempel, wo wir gleich unerwartet auf saarländische Verstärkung stoßen. Zurück vor der Halle stellen wir neue Rekorde im Dummschwätzen auf, während wir auf den Einlaß warten. Unglaublich, bereits eine Stunde vor Einlaßbeginn sind bestimmt 200 Leute da. Stuttgart scheint eine Amon Amarth-Hochburg zu sein.


Sehr bald merke ich jedoch, daß Stuttgart wohl auch eine Týr-Hochburg ist, denn ich komme nur mit Mühe noch in die zweite Reihe. Das verspricht ja ein lustiger Abend zu werden. Die Färinger Týr betreten die Bühne absolut pünktlich und werden begeistert empfangen. Aber irgendwie stehen sie durch die große Bühne so weit auseinander und man muß sich schon sehr strecken, um alle Bandmitglieder zu sehen. Vielleicht wäre es auf solch großen Bühnen sinnvoll, wenn alle wie Drummer Kári Kopfmikros tragen würden. So wirkt der Auftritt doch etwas statisch, da niemand zu weit von seinem Mikroständer weg kann, denn die Chöre werden von allen Bandmitgliedern gemeinsam gesungen. Doch das sind nur kleine Nebensächlichkeiten, denn Týr werden von Mal zu Mal besser (kein Wunder, bei der Masse an Konzerten, die sie in der letzten Zeit absolviert haben). Wie gewohnt beginnt die Band ihren Auftritt mit Regin Smiður, einem Stück über den auch in Deutschland durch das Nibelungenlied wohlbekannten Drachentöter Siegfried. Mit Dreams bleibt man weiter in der Sagenwelt der Altvorderen und träumt sich gemeinsam mit dem Publikum in die Sagen von Helden und Drachen, Wikingern und fernen Ländern. Mit The Wild Rover gibt es gleich noch ein Stück von der letzten Platte Eric The Red. Da kommt echtes Gänsehautfeeling auf, als die ganze Halle lauthals mitgröhlt, die erste Reihe fängt sogar an zu schunkeln (Ihr Banausen! Das Stück heißt auch im Original The Wild Rover und NICHT An der Nordseeküste!). Das alte irische Volkslied kommt doch immer noch am besten an, wohl, weil es hier in Deutschland einfach am bekanntesten ist. Dann gibt es eine richtig alte Nummer, Hail To The Hammer von der leider nur schwer zu bekommenden How Far To Asgaard, das schon auf dem Demo der Band aus dem Jahr 2000 vertreten war. Doch auch hier wird wieder lautstark mitgesungen. Mit dem epischen Ragnarok gibt es dann endlich den ersten und leider auch einzigen Song der aktuellen, gleichnamigen Scheibe. Das Stück kann mit seiner Mischung aus färöischen und englischen Lyrics wirklich begeistern. Dann gibt es leider schon das letzte Stück für den heutigen Abend zu hören, die dänische Ballade Ramund Hin Unge. Sänger Heri fordert die Menge auf, noch einmal alles zu geben, und dem kommen wir natürlich gerne nach. Doch damit geht auch der Auftritt von Tyr viel zu früh zu Ende. Ich will mehr!


Mit einer genialen Lightshow beginnt der Auftritt der wahnsinnigen Finnen Wintersun um Bandkopf Jari Mäenpää. Der ist heute mal wieder bestens aufgelegt und kommuniziert sehr viel mit dem Publikum. Immer wieder fragt er die Zuschauer, ob sie noch mehr wollen, was selbstverständlich hundert- (tausend?-) fach bejaht wird. Die ganze Band ist offenbar gut drauf, denn es gibt Rumgepose vom Feinsten zu sehen und brillianten, technisch absolut perfekten Metal zu hören. Die Jungs geben von Anfang an Vollgas und hauen uns erstmal Winter Madness um die Ohren. Und weil das Stück für Wintersun-Verhältnisse so langsam ist, gibt es gleich noch den Opener des bisher leider einzigen Albums Wintersun, das rasend schnelle, sich sofort in den letzten Winkel der Gehörgänge knüppelnde Beyond The Dark Sun hinterher. Zum Ausruhen gibt es dann das langsam beginnende Sleeping Stars. Doch die Nackenmuskeln können sich kaum erholen, da das Stück zum Ende hin immer schneller wird. Ein Glück, das man bei den eher getragenen Songs von Týr nicht so viel bangen mußte, so sind jetzt noch einige Reserven vorhanden. Und die sind auch bitter nötig. Denn die Männer aus dem hohen Norden kennen keine Gnade. Death And The Healing ist zwar wieder relativ langsam, doch jetzt kommen die Finnen erst so richtig in Fahrt. Zur langsamen Temposteigerung in Battle Against Time werden die Schmerzen in den Halswirbeln bekämpft, bevor es dann zum großen Finale kommt. Das epische, und trotzdem tierisch schnelle Starchild bläst einfach alles weg. Und trotz dem hohen technischen Anspruch kann die Band noch fröhlich über die Bühne hopsen und posen, was das Zeug hält. Diese Band ist einfach unglaublich…Jari ist sowieso verrückt, und Kai Hahto verfügt offenbar über eine genetische Mutation, die es ihm ermöglicht, zeitweise sein Aussehen indischen Göttinnen anzupassen, so daß er mit 4 Armen und mindestens ebenso vielen Beinen gleichzeitig zu Werke gehen kann. Ich kann es nur immer wieder sagen…Wahnsinn, was der Mann sich zusammentrommelt…


Allein für diese beiden Bands hat sich das Konzert schon gelohnt, und so ziehe ich mich erstmal in die hinteren Regionen zurück, um den Flüssigkeitsverlust der letzten zwei Stunden auszugleichen. Doch so einfach, wie ich dachte, ist das gar nicht. Man mußte sich schon fast mit Gewalt durch die auf Amon Amarth wartenden Massen drängen. So voll habe ich das LKA noch nie erlebt…Die Schweden beginnen ihren Auftritt wie schon in Frankfurt mit dem Opener des aktuellen Albums With Odin On Our Side, nämlich Valhall Awaits Me. Und ebenfalls wie in Frankfurt gibt es dann Runes To My Memory hinterher. Die ersten paar Stücke der Band sehe ich mir von der Erhöhung in der Mitte des LKA Longhorn an, von wo aus man eine prima Sicht auf die Bühne hat. Hervorragend für nicht ganz so große Menschen (wie mich) geeignet. Unter den nächsten Stücken ist dann noch Death In Fire, dann klinke ich mich aus, weil ich besseres zu tun habe. Ja, man kann auf einem Amon Amarth-Konzert besseres zu tun haben als sich Amon Amarth anzusehen…obwohl die Band heute, mit einem ungleich besseren Sound, besserer Lightshow und schönerer Bühne wesentlich mehr überzeugen kann als noch vor 2 Wochen in Frankfurt. Ich muß mich nämlich ganz unbedingt mit Týr treffen, mit denen man sich auch wirklich lustig unterhalten kann. Bis nach dem Konzert unterhalte ich mich abwechselnd mit der Band oder halte mir einen plötzlich erschienenen volltrunkenen Verehrer vom Leib. Oder beides gleichzeitig, was sicher ein interessanter Anblick war. Irgendwann dazwischen dringt noch With Odin On Our Side an mein Ohr. Außerdem spielt die Band noch drei Stücke als Zugabe, die aber irgendwie an mit vorbeirauschen…


Das Konzert in Stuttgart war im Ganzen gesehen einfach besser als das gleiche in Frankfurt. Von der ersten Band an gab es eine um Längen bessere Lightshow und einen unvergleichbar besseren Sound. Und mit besserem Sound kann man Amon Amarth auch durchaus gut ertragen. Bemerkenswert ist, daß sowohl Týr, als auch Wintersun ihre Setlists variieren, so daß man sich problemlos mehrere Konzerte auf der gleichen Tour ansehen kann, ohne die gleiche Show zu sehen. Ob Amon Amarth ebenfalls ihre Setlist geändert haben, kann ich nicht beurteilen, aber alle Stücke, die ich mitbekommen habe, wurden auch schon in Frankfurt gespielt.



Autor: Tyr, Fotos: Tyr