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15.09.06 Trier, Europahalle:


Blind Guardian, Astral Doors



Das Blind Guardian-Konzert war ein Konzert mit einer eher unüblichen Anreise. Gemeinsam mit den Celtic Warriors Otzenhausen fuhren wir mit dem Bus zum Konzert. Eine wirklich sehr entspannte Art, Konzerte zu besuchen. Man muß sich um nichts kümmern, keinen Parkplatz suchen und kann direkt vor der Halle aussteigen. Dabei war die Busfahrt an sich schon abenteuerlich genug. Chauffierte uns der Busfahrer doch erstmal zu den Messehallen, wo dann endgültig jeder protestierte. Dann folgte die Durchsage des Tages: „Äh…wenn jemand von Euch weiß, wie man von hier zur Europahalle kommt, dann soll er bitte mal nach vorne kommen“. Wir schafften es dann aber doch noch rechtzeitig an Ort und Stelle.



Schon am Eingang der Halle sieht man nur Gedränge, obwohl man ja nur den Vorraum mit Garderobe und Getränkeständen sehen kann. In der eigentlichen Halle ist das Gedränge dann noch viel größer. Und das schon, bevor die Vorband zu spielen begonnen hat.

Durch die nicht vorhandene Größe der Halle können Astral Doors dann vor einer aus allen Nähten platzenden Halle spielen. Schon jetzt ist es so eng, daß man sich kaum rühren kann. Mit Black Rain vom aktuellen Album Astralism startet die Band gleich durch und kann auch so einige mitreißen. Allein Sänger Patrik Johansson schreckt mit seinem weit geöffneten Hemd den ein oder anderen ab. „It’s Hard To Rock“ singt er im Refrain des folgenden Songs. Im wahrsten Sinne des Wortes. Danach spielt die Band noch Evil Is Forever und zwei weitere Songs. Als sich die Astral Doors verabschieden, können sie mehr als nur Achtungsapplaus ernten. Ein recht guter Auftritt einer Band, die nicht schlecht, aber auch nicht wirklich herausragend ist.


Und wer jetzt gehofft hat, die ganzen Leute seien nur wegen der Vorband da, sollte bitter enttäuscht werden. Immer mehr Menschen drängen in die jetzt schon überfüllte Halle und man fühlt sich eingezwängter als eine Sardine in der Dose. Jeder versucht, einen guten Platz zu finden und wer sich nicht bewegen will, der wird eben bewegt.


Als der Auftritt von Blind Guardian mit dem obligatorischen War Of Wrath beginnt, kehrt langsam Ruhe im Publikum ein, doch das ist nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Denn bei Into The Storm explodiert die Menge förmlich, und es geht ein Gepoge los, das einfach nicht mehr schön ist. Wahrscheinlich pure Verzweiflungstaten, denn Bangen ist nicht. Sobald man den Kopf auch nur etwas bewegt, hat man sich mit den Haaren hoffnungslos in den Körperteilen und Kleidungsstücken seiner Mitmenschen verfangen. Irgendwie unlustig. Aber egal, Blind Guardian sind heute richtig gut und gehen mit dem nächsten Titel Born In A Mourning Hall zurück zur Imaginations From The Other Side, die von vielen als ihre beste Platte angesehen wird. Dann geht’s auch schon wieder nach vorn in der Bandgeschichte mit Nightfall vom fast gleichnamigen Konzeptalbum über Tolkiens Silmarillion, Nightfall In Middle Earth. Hier kommt erstmals Gänsehautstimmung auf, als die ganze Halle stillsteht und lauthals mitsingt, so daß Sänger Hansi Kürsch sich mal etwas schonen kann. Mit Skript For My Requiem gibt es dann gleich noch einen Mitsingtitel hinterher. Jetzt erst präsentiert man den ersten Song vom aktuellen Album A Twist In The Myth, das vorzustellen ja der eigentliche Zweck einer solchen Tour ist. Natürlich spielt die Band Fly, die erste Single-Auskopplung, die gar nicht so schlecht ist, wie einige sie reden wollen. Dann machen Blind Guardian einen großen Sprung zurück in der Bandgeschichte und kramen mit der Mitsinghymne Valhalla das letzte auf der Setlist verbliebene Stück der ersten beiden Alben hervor. Nach dem Ende des Songs werden in der Halle noch minutenlang Valhalla-Chöre gesungen. „Valhalla – Deliverance. Why've you ever forgotten me?“ Daß die Band im Laufe ihrer Geschichte Unmengen an unglaublich guten Songs geschrieben hat, beweist sie auch mit dem nächsten Titel, When Time Stands Still, mehr als deutlich. Mit Lord Of The Rings gibt es dann wieder ein älteres Lied, bevor es wieder etwas schneller weitergeht mit I’m Alive. Anschließend gibt es noch Lost In The Twilight Hall auf die Ohren, von Hansi mit „Da sind wir alle ja gerade!“ angekündigt. Die Halle liegt zwar im twilight, zutreffender wäre aber narrow gewesen… Dann kündigt der Sänger auch schon den letzten Song für den Abend an. Mit And Then There Was Silence hat es ausgerechnet der längste Song des umstrittenen letzten Albums A Night At The Opera auf die Setlist geschafft. Es zeigt sich jedoch schnell, daß die Entscheidung, ein Stück von knapp 14 min Länge live zu spielen, keine schlechte ist. Das epische Stück hat so viele Stimmungen und schöne Momente, daß es nicht einen Augenblick langweilig wird. Danach verläßt die Band die Bühne und das Publikum fordert enthusiastisch The Bard’s Song und ganz allgemein die Zugabe. Und natürlich kommen Blind Guardian wieder auf die Bühne, es fehlen schließlich noch zwei Songs, die auf keinem Guardian-Konzert fehlen dürfen. Und prompt erklingen die ersten Töne des Bard’s Songs. Als die Halle in Jubel ausbricht, bricht das Intro ab, und Hansi meint nur: „Ha, der hat euch verarscht!“. Nun gut. Geschieht den nervigen The Bard’s Song-Rufern recht. Zunächst gibt’s mal wieder was altes Schnelles: Welcome To Dying, bevor Hansi Kürsch dann meint: „Wir können Euch ja nicht nach Hause schicken, ohne Euch nicht wenigstens noch einen Song der neuen Scheibe vorzuspielen!“ Mit Another Stranger Me haben sie denn auch eines der besten Stücke der aktuellen Platte ausgewählt. Zum Abschluß gibt es dann noch den Klassiker Imaginations From The Other Side zu hören und zu sehen. Zum zweiten Mal verläßt die Band die Bühne und die Zugabe- und The Bard’s Song-Rufe wollen nicht enden. Und selbstverständlich kommt die Band wieder auf die Bühne und endlich, endlich gibt es The Bard’s Song. Sänger Hansi hat jetzt Pause, denn der Gesangspart wird, wie auf Blind Guardian-Konzerten üblich, komplett vom Publikum übernommen. Gänsehautfeeling pur. Zum endgültigen Abschluß des Konzertes gibt es dann noch das obligatorische Mirror Mirror, bevor ein (rein musikalisch gesehen) wirklich gutes Konzert zu Ende geht.


Insgesamt liegt der musikalische Schwerpunkt des Konzertes auf den Alben Nightfall In Middle Earth und Imaginations From The Other Side. Das stört mich persönlich jedoch nicht im Geringsten, da dies meine beiden Lieblingsalben der Band sind. Etwas seltsam ist jedoch, daß vom neuen Album A Twist In The Mist lediglich zwei Songs gespielt werden. Eigentlich sollte auf so einer Tour doch das neue Album präsentiert werden…Blind Guardian gehen offenbar auf Sicherheit und warten erstmal ab, wie das neue Album angenommen wird. Dabei hätten es Songs wie Otherland oder Skalds And Shadows wirklich verdient, auch live präsentiert zu werden. Von den ersten drei Alben haben es immerhin 3 Songs auf die Setlist geschafft. Dagegen ist es eher unverständlich, daß von der Somewhere Far Beyond nur ein einziger Song, der unvermeidliche Bard’s Song, gespielt wird. Etwas nervig sind die vorhersagbaren Zugaben, aber das ist man bei Blind Guardian eben gewöhnt. Sehr gut gelungen ist auch die visuelle Untermalung der Show, bei der immer zu den Songs gehöriges, allerdings größtenteils schon bekanntes Artwork an die Bühnenrückwand geworfen wird.

Alles in allem ein ziemlich guter, aber kein hervorragender Auftritt, was jedoch nicht nur an der Band, sondern auch an den äußeren Umständen liegt. Die Halle war viel zu klein, die Bühne viel zu niedrig. Wenigstens hatte die Halle hinten Stufen, so daß man auch von dort noch etwas sehen konnte. In der Mitte dagegen hatte man eher schlechte Karten. Mit etwas Glück konnte man einen Blick auf die Köpfe der Musiker erhaschen. Die Merchandisepreise kann man zwar nicht als völlig überzogen bezeichnen, 20 € für ein T-Shirt ist aber trotzdem recht teuer.

Was jedoch noch viel Spaß gemacht hat, war die anschließende Rückfahrt im Bus, die noch viel lustiger als die Hinfahrt war. Wir legten noch einen Zwischenstop im McDonalds in Trier ein, wo wir uns noch mal so richtig blamierten (Gespräch zwischen einem Mitfahrer und der Bedienung: Er: „Da ist ja gar nix drin im Becher“ Sie: „Da müssen Sie sich dahinten am Automat was reinmachen“ „Oh, Entschuldigung, wir sind aus dem Saarland, wir kennen sowas nicht!“). Schönen Dank auch. Mit dem Bus zu einem Konzert zu fahren ist wirklich eine sehr entspannte und spaßige Sache, die ich jederzeit wieder machen würde.



Autor: Tyr, Fotos: Tyr