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KaosKrew::Bericht: Dong Open Air 2008













CD Reviews :: Festivalberichte :: Festival Guide


Teil 1





Samstag, 19.07.2008



Dank bewölktem Himmel heizt sich das Zelt nicht ganz so stark auf, so daß man wenigstens etwas länger schlafen kann. Die Schlange am Frühstückstand ist uns aber immer zu lang und dann ist auf einmal Pause, bis es wieder warmes Essen gibt. Naja, dann ist eben Fasten angesagt.

Grailknights
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Doch es spielt ja schon gleich die erste Band, so daß das Warten nicht schwerfällt, ganz im Gegenteil, denn den Samstag eröffnen die Hannoveraner Grailknights. Zum diesjährigen Festivalmotto „More Evilor Than Skeletor“ paßt die Band wie des Helden Schwert in des Drachen Herz und nicht nur deshalb verwundert es ein wenig, warum die Band schon so früh auf die Bretter muß. Doch die Besucher des Dong scheinen alle Frühaufsteher zu sein und so platzt das Zelt schon um 12:00 aus allen Nähten. Die Grailknights werden gefeiert wie wahre Helden und man huldigt ihnen mit Massen von Bier, Seifenblasen und einem aufblasbaren Ball. Nach einem heroischen Intro beginnt man den Auftritt mit Across The Galaxy und fährt mit Grailquest Gladiators fort. Dazwischen wird der Battlechoir vor der Bühne auf die nun folgende Schlacht eingestimmt und wird der heilige Gral vom bösen Dr. Skull und seinem Diener Morph entwendet. Offenbar hat Dr. Skull in den zwei Jahren seit dem letzten Auftritt der Gralsritter auf dem Dong an Macht gewonnen. Doch die Grailknights sind nicht von Gestern und so haben auch sie einen neuen Weggefährten. Die zauberhafte weiße Bierstute Zapf Beauty, die jeder sofort ins Herz schließt. Wenn nicht aufgrund ihrer Schönheit, dann eben aufgrund des guten Bieres, das die Stute für den Battlechoir auf die Bühne geschleppt hat. Und so heißt es in den vorderen Regionen des Zeltes erstmal „Prost!“, bevor es mit The White Raven und When Good Turns Evil weiter geht. Doch als die Helden gerade ihre Namen in einen Baumstumpf ritzen (Engraved On A Tree Trunk), werden sie von Dr. Skulls neuester Ausgeburt der Grausamkeit überrascht. Der Drache Urks, der eine nahe Verwandtschaft sowohl zu Tyrannoraurus Rex als auch zu Brontosaurus nicht leugnen kann, versucht, die Bühne zu erobern. Mit vereinten Kräften, gezückten Schwertern und lautstark unterstützt vom Battlechoir gelingt es jedoch, die Bestie wieder zu vertreiben. Wünsche darf der Battlechoir allerdings keine äußern, denn „Wir folgen einer festen Schlachtordnung! Dies ist kein Wunschkonzert!“. Und nach Moonlit Masquerade tritt endlich der Erfolg ein, der Gral kann zurückerobert werden! Das muß natürlich gefeiert werden; passenderweise mit der Hymne Return To Castle Grailskull. Jedes Bandmitglied spricht ein Toast aus, bevor es einen gewaltigen Schluck aus dem noch gewaltigeren, allmächtigen Gral nimmt. Ergriffen von diesem Moment der Heiligkeit fällt fast das komplette Zelt bis in die hinteren Reihen auf die Knie und huldigt seinen Helden. Das Zelt ist besser gefüllt als bei den Headlinern des gestrigen Tages und alle schreien nach einer Zugabe. Doch die vier Helden müssen den Battlechoir auf das nächste Mal vertrösten. Wird er warten? Yes, Sir!

Besonders bemerkenswert ist hier die Tatsache, daß die Grailknights erst nach Absage von Masterstroke aus Finnland ins Programm gerutscht sind und somit schon alle Karten verkauft waren, als die Band bestätigt wurde. Dennoch werden sie abgefeiert wie ein Headliner (und haben deutlich mehr Zuschauer als alle Headliner), einige Fans laufen gar in Grailknights-Klamotten und –Schminke rum und um das zum Verkaufsstand umfunktionierte Auto scharen sich eine Stunde lang die Massen um Merchandise zu erstehen oder sich mit der Band oder Dr. Skull und Morph fotografieren zu lassen. Gerade mit den beiden letzteren ergeben sich dabei klasse Dialoge: „Ey, ihr seht ja mal echt toll aus!“ „Ja, dafür stinken wir aber auch ganz toll!“ Welch wahre Worte.



Die Münchner Commander spielen nach 2006 bereits zum zweiten Mal auf dem Dong Open Air. Nach den Grailknights haben sie jedoch einen schweren Stand, da sich viele erstmal von der geschlagenen Schlacht erholen müssen oder noch die Schlacht ums Merchandise schlagen. Trotzdem ist noch eine beträchtliche Zuschauermenge da, um dem Death/Thrash Metal der Bayern zu frönen. Zu den ruhigen Klängen von Simon & Garfunkels Bridge Over Troubled Water betritt man die Bühne, um dann richtig loszubrettern. Unter wildem Posen werden Songs wie Vengeful Angel, My Worst Enemy, New Age Of Treason und Modern Salvery dargeboten, die zwar ordentlich reinbollern, aber auf Dauer ist mir die Band dann doch zu unspektakulär. Den Fans scheint’s jedoch zu gefallen.

Bevor die nächste Band die Bühne betritt, wird erstmal eine Unwetterwarnung bekannt gegeben. Wer hat noch mal behauptet alle 5 Jahre ein Sturm sei Unsinn? Wer schon 2004 auf dem Dong war und dieses überlebt hat, der nimmt sich die Warnung zu Herzen und geht sein Zelt kontrollieren. Doch erst einmal wird die nächste Band angeschaut, denn noch ist ja eitel Sonnenschein.

Commander
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Rocketchief
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Und diese nächste Band, Rocketchief, ist da schon eher nach meinem Geschmack. Mit ihrem „High Energy Rock“ können sie das ganze Zelt mitreißen und Sänger Freddy kann mit dem Spruch „Schön, daß ihr schon alle so voll seid!“ punkten. Und das trotz seinem Dasein als Großstadtnutte. Nein, das muß man nicht verstehen. Die Band macht ziemlich Spaß und hat einige etwas seltsam anmutende Titel wie Lucki Lucifer und Spaghetti im Angebot, aber natürlich auch andere Songs wie Glad To be Sad, Devil In My Mind oder My Name Will Rise. Die Show ist sehr engagiert und energiegeladen und insbesondere der Sänger gibt auf der Bühne einfach alles. Die Bezeichnung High Energy kommt also nicht von ungefähr. Damit kann man das Publikum auch mitreißen, auch wenn jetzt nicht so wahnsinnig viele im Zelt stehen. Für die Uhrzeit auf jeden Fall eine klasse Band, die prima unterhalten kann.



Wegen der Unwetterwarnung hocke ich noch immer im Zelt und frage mich, ob ich es wagen kann, das Zelt zu verlassen. Ziemlich windig war es ja. Geregnet hat es auch. Aber alles kein Vergleich zum Jahr 2004. Irgendwann beschließe ich dann, daß da wohl nix mehr kommt (pah! Unwetter. Von wegen. Wir haben dich erwartet! Wo warst du?) und daß ich mir dann doch Raintime ansehe, die als Progressive Melodic Death angekündigt sind. Offenbar haben viele Leute Angst um ihre Zelte oder vor dem fiesen Regen, denn vor der Bühne ist es doch recht leer. Und ich bereue gleich, daß ich mir die Band nicht von Anfang an angesehen habe, denn die Jungs sind wirklich gut. Songs wie Faithland, Apeiron und The Black Well gehen gut rein und wissen zu gefallen. Von dieser Band hätte ich gerne mehr gesehen.

Raintime
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Drone
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Jetzt wird’s wieder laut. Drone aus Celle, die vor zwei Jahren die Wacken Metal Battle und damit etwas an Berühmtheit gewinnen konnten, entern die Bühne. Sie entfachen ein wahres Feuerwerk an unbändiger Energie und können damit problemlos die Anwesenden mitreißen. Das sind zwar wieder nicht so wahnsinnig viele, aber die da sind gehen auch ordentlich mit. Darunter auch der Klopapiermann. Zudem schafft es Sänger Moritz Hempel mit lockeren Sprüchen die Lacher auf seine Seite zu ziehen. So plant die Band, selbst Manowar im Posen zu übertreffen und gibt sich auch redlich Mühe, muß jedoch erkennen, daß sie eigentlich keine Chance haben, da sie gegen Sabaton „voll abloosen“ werden. Doch man gibt nicht auf und führt die energiegeladene, teilweise fast schon aggressive Show routiniert fort. Songs wie One In A Million, Chainsaw Symphony oder Theopractical, zu dem es auch ein Video gibt, werden gespielt, gelebt und gefeiert. Einen eindrucksvollen Auftritt haben die „Droneten aus Celle Rock City“ da hingelegt. Ist zwar nicht so wirklich meine präferierte Musikrichtung, aber ich behaupte mal, daß aus denen noch was wird, wenn sie sich nicht ganz dumm anstellen.



Etwa ruhiger geht es mit der nächsten Band zu. Torian aus Paderborn bilden den melodischen Zwischenpart zwischen Drone und Nohellia und warten uns mit gutem deutschem Powermetal auf. Dabei sind die Deutschen heute mit Ersatzmann am Start, da Bassist Bengt Kunze ausgefallen ist. Mit Headless Redeemers und Flame Of Mourning startet man in den Auftritt und bietet wirklich Qualität, einzig die Ansagen von Sänger Marc Hohlweck klingen oft zu aufgesetzt und gekünstelt. Mit Stormbringer stellt man auch einen neuen Song vor, der auf dem nächsten Album Thunder Times enthalten sein und das demnächst erscheinen wird, nachdem man endlich ein Label gefunden hat. Weiter geht’s mit Dragonfire und zum Schluß gibt’s noch das selbstbetitelte Torian, das von den Zuschauern ausgiebig bejubelt wird. Insgesamt ein schöner Auftritt, leider wird der typische deutsche Powermetal, den die Band spielt, auf Dauer irgendwie langweilig.

Torian
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Nohellia
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Aus dem heißen Süden Frankreichs stammt die nächste Band, und bitterkalten Black Metal spielt sie. Nohellia aus Nizza lassen wieder düstere Töne über dem Dongberg erklingen. Wirklich begeistern können sie jedoch nicht. Die Band scheint bunt zusammengewürfelt, wirklich authentisch wirkt einzig Sänger Aïllehon Valestra, der optisch leicht an den jungen Michael Jackson erinnert. Man merkt ihm wirklich an, daß er das, was er singt, auch lebt. Bei Sängerin Dame Elfonor dagegen fragt man sich, wozu sie überhaupt dabei ist. Außer rumstehen und böse gucken hat sie noch nichts gemacht. Ahja, jetzt werden doch zwei Zeilen gesungen. Und CDs verteilt sie im Publikum. Immer wieder schön, solche Aktionen. Dennoch: Nohellia sind eher uninteressant; die Nahrungsaufnahme wirkt gleich viel interessanter, so daß ich mir die Band maximal bis zu Hälfte ihres Sets ansehe.



Mit Persefone aus Andorra haben die Organisatoren des Dong dieses Jahr einen echten Exoten an Land gezogen. Wer weiß schon, daß es in dem kleinen Ländchen in den Pyrenäen auch Metalbands gibt? Jetzt zumindest wieder ein paar Leute mehr. Mit ihrem Progressive Death Metal konnten sie auch schon einige Fans gewinnen, die jetzt erwartungsvoll vor der Bühne stehen. Und sie produzieren schon feine Musik, leider ist sie für meinen Geschmack zumindest live etwas zu keyboardlastig, was jedoch auch am nicht optimalen Sound gelegen haben könnte. Die Songs sind sehr abwechslungsreich, zuweilen aber auch konfus und zwischen Growls und cleanem Gesang wird munter hin- und hergewechselt und die flotteren Melodien verführen das Publikum auch schon mal zu spontanen Tänzen. Man wirft Shirts und CDs in die Menge und kann sich damit weitere Freunde schaffen. Ansonsten gibt es eher wenig Aktion auf der Bühne, dafür wird das verspielte, stellenweise stark an italienischen Powermetal erinnernde Songmaterial äußerst präzise vorgestellt. Und wer jetzt noch Gefallen an all den hier genannten Stilrichtungen findet, der sollte sich die Band unbedingt mal zu Gemüte führen.

Persefone
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Hollenthon
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Auch Hollenthon gehören zu den Bands, die meiner Meinung nach zu früh auf der Bühne stehen. Für die Österreicher hätte ich mir doch gewünscht, daß sie eine Position weiter hinten spielen. Wie auch immer, nach langer Pause ist die Band in neuer Besetzung endlich mit einem neuen Album zurück, und so gibt es zum Auftakt denn auch mit On The Wings Of A Dove einen neuen Song zu hören. Die Band legt dabei von Anfang an voll los und führt dazu offenbar einen bandinternen Wettstreit im Grimassenschneiden durch. Eindeutiger Sieger: Mainman Martin Schirenc. Und spätestens beim ersten älteren Song, Fire Upon The Blade, geht auch das Publikum voll mit. Alt geht es weiter, Y Draig Goch wird begeistert mitgesungen. Dann gibt es wieder ein neues Doppelpack, und auch das geniale Ars Moriendi und das groovende Son Of Perdition werden abgefeiert. Einige Fans schwenken überschwenglich die nordrhein-westfälische Flagge, was den Fronter doch vor einige Rätsel stellt, da er sich nicht erklären kann, was für eine Flagge das sein könnte mit so einem „schwulen Viech“ drauf. Nach und nach gelingt dann jedoch die Aufklärung. Gar nicht so einfach, bei dem genialen österreichischen Dialekt der Herren. Denn der ist zwar kultig, führt jedoch das ein oder andere Mal zu Sprachverwirrungen babylonischen Ausmaßes: „Hoabts ihr denn gnug gsoffe?“ „Yeah!“ „Hoabts ihr auch gnug gbangt?“ „Yeah!“ „Hoabts ihr auch gnug gpudert?“ – Stille. Bis Bassist Gregor Marboe einwirft: „Mei, mia sahns hia in Deutschland. Des kenne die net. Des hoaßt hia bumsen!“ Wir lernen also: der gemeine Dongbesucher entzieht sich jeglicher Kenntnis guter alter Heimatfilme, in denen eine gewisse Josefine Mutzenbacher die Hauptrolle spielt. Oder er pudert nicht auf Festivals. Doch weiter im Programm. Mit To Kingdom Come packt man den besten Song des starken letzten Albums With Vilest Of Worms To Dwell aus, bevor es mit Once We Were Kings von der aktuellen Scheibe Opus Magnum weiter geht. Doch auch hier ist der gute Herr Schirenc wieder verwirrt. Grund diesmal: Die Setlist der davor spielenden Bands wurden nicht entfernt und liegen noch auf der Bühne. „Mei, woas issn des füa a Setlist? I guck da die ganze Zeit drauf, doa steaht goa nix von uns mei woas spuiln ma denn jetzt?“ Lords Of Bedlam wird gespielt und lädt zum heftig Rübe schütteln ein. „Jetzt spuiln ma noch aanen, dann schleich ma uns!“ und dann ist der Ösispuk auch schon vorbei. Viel zu früh! Und die geforderte Zugabe kann natürlich auch nicht gespielt werden. Wie gesagt, für Hollenthon hätte ich mir eine längere Spielzeit gewünscht, denn es war ein super Auftritt, der richtig Stimmung gemacht hat. Der Sound und insbesondere die vielen Soundeffekte waren zwar nicht besonders prall, aber die Band hat das mit ihrer Show mehr als wettgemacht. Da freut man sich schon auf die kommende Tour.



Diese Stimmung können Sadist leider nicht ganz halten. Vor wesentlich weniger Zuschauern müssen sie ihr Set runterspielen. Naja, viel sehen kann man von der Band sowieso nicht. Die Italiener nebeln die Bühne so zu, daß man vom Graben aus nicht einmal mehr den Drummer sehen kann – geschweige denn das andere Ende des Grabens. Überhaupt wirkt die Band etwas seltsam. So ist zum Beispiel nur ein Mann für Gitarre und Keyboard zuständig und wechselt ständig zwischen den beiden Instrumenten hin und her. So bleibt natürlich keine Zeit zum Posen oder Leute animieren. Vielleicht ist die Bühne auch deshalb so zugenebelt. Einzig Sänger Trevor gibt sich Mühe, kann auch wirklich einige Leute mitreißen, insgesamt hat sich das Zelt jedoch ganz schön geleert. Ich kann auch nicht wirklich verstehen, wieso die Band Co-Headliner ist. Auf Platte hört sich das Material des Vierers ja noch ziemlich gut an, aber live wird es auf Dauer doch relativ langweilig und eintönig, so daß ich es gar nicht schaffe, mir den kompletten Auftritt anzusehen.

Sadist
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Sabaton
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Samstagsheadliner und damit letzte Band des Festivals sind die Schweden Sabaton, die wie üblich mit jeder Menge Spaß inne Backen die Bühne erstürmen. Sänger Joakim Brodén bereitet die Menge gleich auf das vor, was ihr heute Abend noch blühen wird: „This is an open end show – you know what that means?!“ Mit Ghost Division und Panzer Battalion legt man richtig los, und noch während der Ansage zu Rise Of Evil gehen die „Noch ein Bier!“ - Sprechchöre los. Folglich gibt es nach Into The Fire die „Noch zwei Bier“ – Sprechchöre und Brodén fürchtet sich schon vor den „Noch 18 Bier“ – Sprechchören. Schon jetzt sind Unmengen an Stagedivern unterwegs und die Stimmung ist bestens. Da meint der knuffige Sänger, daß sie heute auf Zuruf spielen, weil sie keine Setlist dabei haben. Zwar lenkt man die Wünsche oft in eigene Bahnen, im Großen und Ganzen spielt man dann aber doch auf Zuruf, auch wenn es oft gar nicht so leicht ist, aus dem Gebrülle was rauszuhören. Erster Wunschtitel ist 40:1, bevor es mit Attero Dominatus weitergeht. Joakim Brodén entwickelt dabei ganz seltsame Vorlieben, wie zum Beispiel an auf die Bühne geworfenen, verschwitzten T-Shirts schnüffeln. Aber bitte, wer es mag The Cliffs Of Gallipoli und In The Name Of God setzen den Auftritt fort und der Sänger zeigt sich sehr beeindruckt von der Stimmung auf dem kleinen, aber feinen Festival und den Unmengen an Crowdsurfern, die sich ohne Unterlaß nach vorne bewegen. Zudem amüsiert er sich köstlich über den Namen des Festivals, der im englischen ja eine ganz spezielle Bedeutung hat. Wolfpack und The Art Of War werden wieder von der Band vorgegeben, sind den Zuschauern augenscheinlich jedoch sehr willkommen und es wird gefeiert als wenn es kein Morgen gäbe (gut, das gibt es im Grunde auch nicht, denn nach Sabaton ist alles vorbei). Der nächste Wunsch ist Back In Control, doch müssen die Schweden sich erst beraten, ob sie den Song überhaupt noch können, weil sie ihn schon seit geraumer Zeit nicht mehr gespielt haben. Nun, der Versuch ist doch sehr gut gelungen. Dafür kommt dann aber ein Stagediver unten ohne angeschwebt, was Sänger Joakim nur lapidar mit „Yeah man! True scots wear nothing under their kilt!“ kommentiert - bis Gitarrist Oskar Montelius einwirft: “Fuck! This guy doesn’t even wear a fucking kilt!“ was für Lacher im ganzen Zelt sorgt. Mit The Prize Of A Mile geht es weiter, und als nach A Light In The Black Primo Victoria angestimmt wird, ist klar, daß sich der Auftritt seinem Ende nähert. Nach Union (Slopes Of St. Benedict) und Metal Machine ist dann leider schon Schluß, wieder viel zu früh! Denn Sabaton haben sich einmal mehr als echte Partyhengste entpuppt, die das Zelt problemlos zum Beben gebracht haben. Wirklich eine hammergeniale Show, die ein würdiger Abschluß für dieses superbe Festival ist. Einziger Wermutstropfen: Ein Typ labert irgendwas von „Sabaton sind Nazis und sie hassen die Deutschen“. Trübt kurz die Stimmung, aber wirklich nur kurz, denn der Rest weiß, wie die Schweden zu verstehen sind und daß die in erster Linie nur eines machen wollen: Spaß! Und das ist ihnen auf ganzer Linie gelungen.



Fazit




Tja, jetzt ist es schon wieder vorbei. Viel zu schnell, wie jedes Jahr. Dafür hatten wir in diesem Jahr aber von allem etwas: Viel Regen, viel Wind, viel Sonne, viel Kälte und sogar einen Regenbogen. Wir hatten den langen und kurvenreichen traditionellen Weg und erstmals die kurze und steile Treppe, die trotz Konditionsschwächen beim gemeinen Metaller rege benutzt wurde. Ebenfalls zum ersten Mal gab es Pfandmarken, was sich auch bewährt hat. Und wieder mit dabei: der extrem leckere Freßstand, an dem es allerhand Köstlichkeiten zu günstigen bis angemessenen Preisen zu erstehen gab. Sogar Frühstück gab es morgens. Und alles so lecker, daß die Leute auch längere Anstehzeiten in Kauf nahmen, während der Dönerstand nebenan weitgehend leer ausging. Die Dixies waren immer sauber und oft war sogar noch Klopapier drin. Zudem waren sie dieses Jahr weitestgehend umkippsicher aufgestellt. Einziges Manko: Einige Dixies standen schon arg schief und der Bereich zwischen Dixies und Hang ist immer sehr durchnäßt und matschig. Vielleicht könnte man da einfach mal einen Ballen Stroh verteilen.

Musikalisch war das Dong dieses Jahr nicht ganz so gut besetzt wie in den Jahren zuvor, obwohl die Headliner allesamt sehr hochwertig waren. Allerdings waren gerade bei den unbekannteren Bands nicht so viele Perlen wie sonst immer dabei. Aber man kann ja nicht alles haben. Und trotz der zahlreichen Absagen haben es die Organisatoren geschafft, ein sehr interessantes und vielseitiges Billing auf die Beine zu stellen, so daß eigentlich für jeden was dabei war. Aber aufs Dong fährt man ja nicht nur wegen den Bands, sondern auch wegen der unvergleichlichen Atmosphäre, die man so auf kaum einem anderen Festival finde. Insgesamt war es einfach wieder ein rundum gelungenes Festival und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!





Teil 1



Bericht: Tyr
Photos: Tyr